Chic ist er, der NSU TT, wie er da auf einer Wiese vor einem Gasthof in der Sonne strahlt. Seine 45 Jahre sieht man dem Oldtimer wirklich nicht an. An diesem Tag soll er erneut zeigen, was er kann, denn gleich fällt der Startschuss zur Klingberg-Classic-Rundfahrt, einer Veranstaltung des ADAC.

Stolzer Besitzer des NSU ist Hans-Jörn Stein, der in der Bad Oldesloer Firma Herose seit 20 Jahren Tieftemperaturventile montiert. Autos haben den 63-Jährigen schon immer interessiert: „Ich habe schon alle möglichen Fabrikate gefahren“, sagt Stein, „vom BMW bis hin zum guten, alten VW Käfer.“

Sein erstes Auto war aber ein NSU, und diese Liebe hat bis heute gehalten. „2010 bin ich durch eine Zeitungsanzeige zufällig auf den TT gestoßen und habe ihn spontan gekauft“, erinnert sich Stein.

Regelmäßige Treffen mit anderen Fans der Marke NSU

Vor sieben Jahren fuhr er mit dem Auto auch gleich seine erste Oldtimerrallye und war sofort begeistert. Auf Höchstgeschwindigkeiten kommt es dabei nicht an – anspruchsvoll sind sie aus anderen Gründen. Stein: „Zunächst muss man die richtige Strecke finden. Das ist der Job des Beifahrers, der mir sagt, wo ich abzubiegen habe. Außerdem gibt es Wertungsprüfungen, bei denen wir beispielsweise einem bestimmten Durchschnittstempo möglichst nahekommen müssen.“

Diese Herausforderungen und die Kameradschaft unter den Fahrern sind es in erster Linie, die Hans-Jörn Stein und seinem langjährigen Beifahrer Hans-Jürgen Bauer so sehr gefallen, dass sie pro Saison an bis zu 20 Rallyes in ganz Deutschland teilnehmen. „Hinzu kommt bei mir als gelerntem Maschinenschlosser natürlich auch die Begeisterung für alles, was mit Technik zu tun hat“, sagt Stein. „Für so was braucht man ein Schrauberherz.“

Außerdem ist Stein Mitglied in der NSU IG, einer Interessengemeinschaft mit rund 500 Mitgliedern, die sich regelmäßig treffen. Den eigenen NSU holt er allerdings nur aus der Garage, wenn es zu Rennen geht. Für den Alltagsverkehr fährt Stein einen Audi RS4, Baujahr 2001 – auch kein Langweiler von der Stange.

Übrigens: Bei der Klingberg-Classic belegten Stein und sein Beifahrer Bauer den vierten Platz unter 43 Teilnehmern.