Am 1. April ist es so weit, dann steigen die Tabellenentgelte für die tarifgebundenen Mitarbeiter der Metall- und Elektro-Industrie (M+E) um 2 Prozent auf einen neuen Rekordwert: Mit einem durchschnittlichen Entgelt von rund 4 460 Euro pro Monat zählen die M+E-Beschäftigten zu den absoluten Top-Verdienern in Deutschland – ein Spitzenplatz, auf den sie stolz sein können. Gutes Geld für gute Arbeit.

Einige wenige von Ihnen werden die Erhöhung möglicherweise einige Monate später erhalten, denn der Tarifvertrag lässt für Betriebe in schwieriger wirtschaftlicher Situation eine Verschiebung des vollständigen Erhöhungsbetrags bis Juli 2017 zu. Spätestens dann haben aber alle Mitarbeiter das neue Lohnplus auf ihrem Konto.

Wir als Arbeitgeberverband Nordmetall unterstützen Betriebe dabei, diese Verschiebung zu beantragen.

Niemand braucht Sorgen zu haben, dass es zu massenhaften Anträgen kommt. Im Sommer 2016 wollte gerade einmal ein Dutzend Firmen die Möglichkeit nutzen, die 150-Euro-Einmalzahlung zu kürzen.

Nur wenige Unternehmen müssen die vereinbarte Verschiebe-Option nutzen

Auch diesmal wird die Zahl der Antragsteller überschaubar sein. Denn die Lage der meisten Unternehmen ist – noch – robust, wenn auch die Risiken wachsen und die Sorgen über die künftige politische Entwicklung zunehmen.

Es geht also bloß um wenige Betriebe, die vorübergehend eine kleine Entlastung benötigen, auch um die Arbeitsplätze sicherer zu machen. Unser gemeinsamer Tarifvertrag sieht vor, dass am Ende jeweils die Arbeitnehmer entscheiden, ob die Verschiebungsoption genutzt wird. Und er vertraut darauf, dass sich Gewerkschaft, Betriebsräte und Belegschaften guten ökonomischen Gründen nicht aus anderen Motiven versperren.

Unser Flächentarif braucht solche Differenzierungsmöglichkeiten, sonst wird er zum Auslaufmodell, das sich bloß noch einige große Unternehmen leisten können, während viele Mittelständler aussteigen müssen, weil es ihnen die Luft zum Atmen raubt. Dann wäre mit der Tarifbindung auch so manches Lohnplus dahin. So weit sollten wir es nicht kommen lassen.