Wer 1968 in Achim einen Job suchte, kam an Desma nicht vorbei. Mit 1.300 Beschäftigten war die Firma größter Arbeitgeber im Kreis Verden. Jeder kannte irgendjemanden, der dort arbeitete. Auch Wilfried Lüssen: „Mein Vater war Graveur bei Desma. Also bewarb ich mich und fing am 1. April 1968 als Maschinenschlosser-Lehrling an.“

Zum gleichen Lehrjahrgang gehörte auch Burkhard Haberland. Eigentlich wollte er Autoschlosser werden, aber ein Nachbar riet ihm: „Geh zu Desma, da ist es sauber.“ Haberland folgte dem Rat und ließ sich zum Starkstrom- elektriker ausbilden.

Zunächst waren die beiden gemeinsam in der Lehrwerkstatt, dann trennten sich die Wege: Auf Haberland warteten Schaltschränke, auf Lüssen hydraulische Anlagen. „Anfangs haben wir Steuerblöcke noch selbst konstruiert, heute montieren wir Kaufteile, reparieren Antriebe und bearbeiten Kleinaufträge“, so Lüssen.

In 61 Ländern dienstlich unterwegs

Während Lüssen an der Werkbank stand, war Haberland anfangs viel unterwegs. Als Monteur im Kundendienst baute er in 61 Ländern Schuhmaschinen auf. „Eine spannende, aber auch einsame Zeit“, sagt er. „Wochenlang war ich von der Familie weg.“ Daher ging er in den Innendienst, als 1983 das zweite Kind kam.

Am 1. April feierten beide nun ihr 50-jähriges Jubiläum. „Die jahrzehntelange Erfahrung und Treue, auch über Krisen hinweg, machen uns stolz und dankbar“, sagte Geschäftsführer Klaus Freese in seiner Ansprache.

Er kennt die zwei seit 1976. „Sie nahmen mich unter ihre Fittiche, als meine Schlosserlehre bei Desma begann“, erzählt Freese. Lüssen erklärte ihm Schaltpläne und Prüfstände, und mit Haberland tüftelte er an neuen Ideen wie einem Brotschneide-Automaten.

Weil ihr Wissen nicht so leicht zu ersetzen ist, lässt Desma die Tür für sie auch nach dem letzten Arbeitstag am 31. Mai offen. Haberland hat jedoch noch andere Pläne: „Motorrad fahren, wandern, reisen. In Australien zum Beispiel war ich noch nie.“