Laut Geschäftsbericht hat Dräger rund 13.800 Mitarbeiter weltweit, aber in Wahrheit sind es deutlich mehr, nämlich mindestens 50.000. Jedenfalls dann, wenn man die emsigen Bienen mitzählt, die seit einiger Zeit am Standort Lübeck leben und dort ihren Teil dazu beitragen, dass die Wiesenblumen, Sträucher und Bäume auf dem weitläufigen Werkgelände optimale Bedingungen haben.

Das mit den Bienen war eine Idee von Rainer Grendel, der seit 1998 für das Medizin- und Sicherheitstechnik-Unternehmen tätig ist und vor sechs Jahren dort das Umweltmanagement übernahm. Grendel: „Wir haben das Glück, in einem Familienbetrieb zu arbeiten, der seine Verantwortung sehr ernst nimmt. Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind hier keine Marketing-Floskeln, sondern gelebte Wirklichkeit.“

Man merkt dem Maschinenbau-Ingenieur an, dass er seine Aufgabe mit der gleichen Ernsthaftigkeit angeht. So verzichtet er beispielsweise – auch aus ökologischen Gründen – auf einen eigenen Dienstwagen und fährt jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit. Eine stramme Leistung, wenn man bedenkt, dass er mit seiner Familie im Nachbarort Dissau wohnt, der etwa 14 Kilometer nördlich von Lübeck liegt.

Auch für die Kollegen ließ er Räder anschaffen. Grendel: „Da wir in Lübeck mehrere Standorte haben, wurden zwei E-Bikes angeschafft, die auch rege genutzt werden. Kein Wunder, per Rad kommt man oft viel schneller durch als mit dem Auto.“

Das ist aber noch lange nicht alles, was Dräger für die Radfahrer tut. In der Tiefgarage des Unternehmens wurde ein Fläche für Autos gesperrt und für Räder reserviert. Das Angebot kommt bestens an, in der Regel ist dort fast jeder Platz belegt.

Daneben gibt es natürlich noch zahlreiche andere Themen, um die Grendel sich mit seinen vier Kollegen aus dem Umweltmanagement kümmert. „Wir verstehen uns als Dienstleister“, sagt der gebürtige Ostfriese. „Unsere Abteilung stellt sicher, dass kein Material ins Werk gelangt, das nicht den gesetzlichen Umweltvorgaben und den Anforderungen des Konzerns entspricht.“

Auch nach Feierabend ist der passionierte Hobby-Imker meist in Sachen Nachhaltigkeit und Ökologie unterwegs. So veranstaltet er mit Gleichgesinnten regelmäßig ein Reparatur-Café, das sich mittlerweile größter Beliebtheit erfreut. Grendel: „Dort helfen wir Kunden, die sich nicht damit abfinden wollen, dass ihr Toaster oder Fernseher schon nach kurzem Gebrauch wegen eines minimalen Defekts auf dem Müll landen soll. Unsere Erfolgsquote liegt bei rund 80 Prozent.“

Clemens von Frentz
Leiter aktiv-Redaktion Nord

Der gebürtige Westfale ist seit über 35 Jahren im Medienbereich tätig. Er studierte Geschichte und Holzwirtschaft und volontierte nach dem Diplom bei der „Hamburger Morgenpost“. Danach arbeitete er unter anderem bei n-tv und „manager magazin online“. Vor dem Wechsel zu aktiv leitete er die Redaktion des Fachmagazins „Druck & Medien“. Wenn er nicht für das Magazin „aktiv im Norden“ in den fünf norddeutschen Bundesländern unterwegs ist, trainiert er für seinen dritten New-York-Marathon.

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